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Tunnelbau

Unterinntalbahn
H3–4 Münster/Wiesing

Brixlegg, Österreich / 04.2006 - 06.2011

Eines der Hauptbaulose der im Sommer 2011 fertiggestellten Unterinntalbahn bestand in der Errichtung des Tunnelabschnitts H3–4 Münster/Wiesing. Für die technische Federführung zeichnete die PORR verantwortlich. Die 40 km lange Eisenbahn-Hochleistungsstrecke an der Achse Berlin–Palermo verläuft zwischen Kundl/Radfeld und Baumkirchen in Tirol. 32 km der Strecke wurden als Tunnel, Wannen, Galerien und Unterflurtrassen realisiert.

Foto: H3–4 Münster/Wiesing: Fertige Tunnelröhre mit zwei Arbeitern auf Galerie

Facts & Figures


Unternehmen

PORR Tunnelbau GmbH in Arbeitsgemeinschaft

Projektart

Tunnelbau

Bauzeit

04.2006 - 06.2011

Auftraggeber
BEG Brenner Eisenbahn GmbH

Neue Hochleistungsstrecke für Unterinntalbahn.

Knapp 30 m unter dem Grundwasserspiegel wurde innerhalb von 18 Monaten die Strecke von Reith bis Wiesing aufgefahren. Dabei kam ein 2.600 t schweres Hydroschild mit 7.000 kW Leistung zum Einsatz. Um die wechselnden geologischen Verhältnisse von Sand, Kies, Schluff und Dichtblöcken zu überwinden, griff das PORR Tunnelbauteam für den Vortrieb auf ein Schneidrad mit 268 Schälmessern und 68 Rollenmeisseln zurück. Damit konnten im Durchlaufbetrieb tägliche Vortriebleistungen von 32 m erzielt werden. Auf die Auskleidung, die aus 2 m breiten und 50 cm dicken Stahlbetontübbingen mit einer Ringteilung von 7+1 besteht, wurde die Sohlkonstruktion aufgebaut. An diese wurden ein Schutzvlies und eine Abdichtungsfolie angebracht. Auf der Innenseite erfolgte der Einbau einer 20 cm dicken Brandschutzschale aus Beton und Polypropylen-Fasern.

Die Arbeiten am Tunnelabschnitt umfassten folgende Leistungen:

  • 5.767,50 m Hauptvortrieb in Schildbauweise mit flüssigkeitsgestützter Ortsbrust, Ausbau mit Stahlbetontübbingen, Durchmesser: 13,03 m, Querschnitt: 133,35 m²
  • Startbaugrube mit rund 855 m² Grundfläche und knapp 30 m Tiefe inklusive rund 28 m Tunnel in offener Bauweise
  • Knapp 36 m Sprengvortrieb als Lückenschluss zu Los H2–1
  • Zielbauwerk
  • Elf Rettungsschächte und -stollen in Abständen von rund 500 m

Was im Baugeschäft letztlich zählt, sind erfolgreich umgesetzte Projekte. Davon hat die PORR viele.