Pilotversuch zur CO2-neutralen Baustelle
Wien, / Presseinformation
Auf einer LĂ€nge von insgesamt ca. 400 m verlegt die PORR im Auftrag der Stadt die Leitungen der bestehenden Wasserversorgung neu â und zwar ausschlieĂlich mit elektrisch angetriebenen BaugerĂ€ten. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden von der Technischen UniversitĂ€t Wien im Auftrag der Wirtschaftskammer Wien erfasst. Sie flieĂen in die Forschung rund um die CO2-neutrale Baustelle ein. Erste Ergebnisse werden mit dem Abschluss der ersten Baustelle Ende Mai erwartet.
PORR CEO Karl-Heinz Strauss sieht in dem Projekt einen wichtigen Schritt zur Reduktion der Emissionen auf den Baustellen. âDer Einsatz von alternativen Energien ist einer der wirksamsten Hebel, die uns als Bauunternehmen zur VerfĂŒgung stehen, um den CO2-FuĂabdruck zu verringern.â Die PORR treibt zum Beispiel derzeit erfolgreich den Rollout ihrer Photovoltaikanlagen voran â heuer werden elf neue Anlagen auf DĂ€chern und FreiflĂ€chen installiert - und fĂŒhrt Pilotprojekte zum Test von alternativen Antrieben auf Baustellen durch. Weitere wichtige MaĂnahmen zur CO2-Reduktion sind die Verwendung von Recyclingbaustoffen und der Einsatz von LEAN Construction und Digitalisierung zur Optimierung der Prozesse. So werden beide Pilotbaustellen in Penzing mit Betonrecycling vom PORR Standort Wien Simmering verfĂŒllt.
âKlimaschutz ist Menschenschutz, daher drehen wir in Wien an allen Schrauben, um die klimaschĂ€dlichen Treibhaugasemissionen zu senkenâ, betont Klimastadtrat JĂŒrgen Czernohorszky. âDass wir auf dem richtigen Weg sind, zeigt der RĂŒckgang des TreibhausgasausstoĂes um 12 % im Jahr 2023 â doppelt so hoch, wie im Ăsterreichschnitt. Um zu garantieren, dass Klimaschutz in Wien nicht stillsteht, sondern dynamisch weiterentwickelt wird, hat Wien seine Klimaziele als erstes Bundesland in ein eigenes Klimagesetz gegossen, das noch im FrĂŒhjahr im Landtag beschlossen wird.â
AusschlieĂlich ElektrogerĂ€te im Einsatz
Zwei Standorte im 14. Wiener Gemeindebezirk sind Schauplatz des Projekts: Am Waldweg und in der AlpengartenstraĂe werden im Auftrag der Stadt Wien â Wiener Wasser von MĂ€rz bis voraussichtlich August 2025 jeweils ca. 200 m an Wasserrohren im Zuge des Rohrnetz-Sanierungsprogramms erneuert, um die Versorgung mit frischem Hochquellwasser langfristig sicherzustellen. Im Anschluss erfolgt die Wiederherstellung der OberflĂ€che im Auftrag der Stadt Wien â StraĂenverwaltung und StraĂenbau, damit alle Verkehrsteilnehmer wieder sicher und komfortabel vorankommen.
FĂŒr sĂ€mtliche Bauarbeiten kommen ausschlieĂlich ElektrogerĂ€te zum Einsatz, wie etwa ein Bagger, eine Tandem-Vibrationswalze, ein Asphaltfertiger sowie fĂŒnf E-Fahrzeuge. So wird nicht nur weniger CO2 ausgestoĂen, sondern auch die LĂ€rmbelastung fĂŒr die Anrainer gemindert. Die auf der Baustelle im Einsatz befindlichen Container werden mit Ăko-Strom versorgt. Zum Transport der Aushub- und VerfĂŒllmaterialien werden LKW mit dem Kraftstoff HVO100 eingesetzt. Dieser verursacht im Vergleich zu herkömmlichem Diesel bis zu 90 % weniger CO2-Emissionen.
Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Forschung
âIn Wien wird bereits viel Forschung zu diesem Thema betrieben, doch jetzt erfolgt erstmals die praktische Umsetzung einer CO2-neutralen Baustelleâ, sagt Margarete Kriz-Zwittkovits, VizeprĂ€sidentin der Wirtschaftskammer Wien. âWiens Unternehmen stehen immer wieder in vorderster Reihe, wenn es um Innovationen geht. Mit diesem Pilotprojekt wird ein wichtiger Schritt fĂŒr unser Klima und die Eröffnung neuer Marktchancen getan. Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Forschung ist die Basis fĂŒr die internationale WettbewerbsfĂ€higkeit unserer Unternehmen und die langfristige Sicherung des Wirtschaftsstandorts Wien.â
Die Wirtschaftskammer Wien hat bei der Technischen UniversitÀt Wien das Monitoring und die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojekts in Auftrag gegeben. Besonders soll dabei die baubetriebliche Eignung der elektrischen GerÀte und die allgemeinen Arbeitsprozesse erforscht werden. Dabei fÀllt besonders die Meinung des gerÀtebedienenden Personals ins Gewicht. Erste Ergebnisse werden mit dem Abschluss der ersten Baustelle Ende Mai erwartet.