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Łazienkowski-Brücke

Daten und Fakten
Firma PORR Polska Infrastructure
Auftraggeber Stadt Warschau
Stadt/Land Warschau - Polen
Projektart Brückenbau
Bauzeit 04.2015 - 09.2016

Renovierung einer Schlüsselstelle.

Die Łazienkowski-Brücke bildet einen Kernabschnitt der Umfahrungsstraße der Warschauer Innenstadt und ist eine von insgesamt acht Straßenverbindungen über die Weichsel in Warschau. Mehr als 100.000 Fahrzeuge und mehrere Buslinien befahren die Brücke täglich. Im Februar 2015 war die Konstruktion aus den 1970er-Jahren bei einem Brand schwer beschädigt worden, womit eine umfangreiche Sanierung notwendig wurde. Im Zuge eines Bieterverfahrens erhielt die PORR den Zuschlag für dieses Projekt. Im April 2015 starteten die Bauarbeiten unter höchstem Zeitdruck.

Der Auftrag umfasste unter anderem die Demontage und den Wiederaufbau der Brückenfelder sowie die Überholung der vorgespannten Felder an beiden Flussufern auf einer Gesamtlänge von 435 m. Dabei müssen auch die über die Łazienkowski-Brücke verlaufenden Hauptwasser- und Hauptwärmeleitungen sowie die Gasleitungen berücksichtigt werden.

Bis zu 300 Beschäftigte arbeiteten während der Hauptarbeiten in mehreren Schichten an der Sanierung des Brückenbauwerks. Bereits am 28. Oktober 2015, nur 199 Tage nach Baustart, konnte die Sperre der Brücke wieder aufgehoben werden. Im September 2016 waren die Arbeiten vollständig abgeschlossen.

Bei der Sanierung der 424 m langen und knapp 28 m breiten Stahlkonstruktion wurden insgesamt 5.650 t Konstruktionsstahl verbaut. Um eine verlässliche Lieferung der benötigten Stahlelemente gewährleisten zu können, arbeiteten vier polnische Hüttenwerke gleichzeitig an deren Fertigung.

Nach der Demontage wurden die neuen Brückenfelder im Aufschiebeverfahren installiert – angesichts des knappen Zeitrahmens erwies sich dieses als die effektivste Methode. Dabei wurden die neuen Stahlkonstruktionselemente von beiden Enden der Brücke aufgeschoben und gleichzeitig die alten, abgebrannten Teile aus der Brückenmitte abgetragen. Der Arbeitsplatz für die Aufschiebearbeiten wurde auf einer alten, leerstehenden Konstruktion des 60 m langen Trägerwerks eingerichtet.

Neben der Sanierung der Brückenkonstruktion umfasste das Arbeitspaket der PORR aber noch eine Reihe weiterer Aufgaben:

  • Ausführung der Dämmung mit Spritztechnik
  • Verlegung der Isolierdeckschicht auf den Gehsteigen
  • Geländer- und Leitplankenmontage
  • Verlegung einer Binderschicht aus Hartgussasphalt und der Verschleißschicht aus SMA
  • Ausführung der Beleuchtungs- und Entwässerungsanlagen 
  • Korrosionsschutzarbeiten

Nicht zuletzt aufgrund der zentralen Bedeutung im Verkehrskonzept der Stadt Warschau war das mediale Interesse an der Sanierung der Łazienkowski-Brücke groß. Eine eigene Website, Social-Media-Aktivitäten und wöchentliche Pressekonferenzen informierten die interessierte Öffentlichkeit über den Verlauf der Arbeiten.